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InDaLE - Innovative Ansätze der Daseinsvorsorge in ländlichen Räumen

GeoWerkstatt-Projekt des Monats September 2020

Projekt: InDaLE - Innovative Ansätze der Daseinsvorsorge in ländlichen Räumen - Lernen von Erfahrungen anderer europäischer Länder für Deutschland

Forschende: Winrich Voß, Jörn Bannert, Alice Gebauer

Projektidee: Wie lassen sich innovative, erfolgreiche Projekte zur Daseinsvorsorge im ländlichen Raum aus dem EU-Ausland auf Deutschland übertragen?

Der ÖPNV wird ausgedünnt, Schulen schließen, Arztpraxen geben auf und Läden des täglichen Bedarfs schließen. Diese wichtigen Einrichtungen der Daseinsvorsorge werden gerade in strukturschwachen und dünn besiedelten ländlichen Regionen immer weniger, wenn die Bevölkerung in Folge des demographischen Wandels sinkt und vermehrt in Städte zieht. In Kombination mit der prekären Finanzsituation einzelner Kommunen wirkt sich das mitunter existenzgefährdend aus.

Andere europäische Länder befinden sich in einer ähnlichen Situation, bei teilweise wesentlich geringerer Bevölkerungsdichte. In unserem im Januar 2020 gestarteten Projekt analysieren wir Projekte aus Schweden, Schottland und Österreich, um deren innovative Ansätze zu nutzen und neue Lösungen für ländliche Regionen in Deutschland zu entwickeln.

© S. Lindemann
Skizze der Projekt Roadmap.

Im Mittelpunkt des Forschungsprojekts stehen drei Bereiche der Daseinsvorsorge:

  • die medizinische Versorgung und Pflege, die in besonderem Maße für die Lebensqualität in unterschiedlichen Lebensphasen in ländlichen Räumen steht,
  • die Nichtpolizeiliche Gefahrenabwehr, die sich – nachdem sie über Jahrzehnte durch Freiwillige Feuerwehren selbstverständlich gewährleistet wurde - vor allem in Abwanderungs- und Alterungsregionen auflöst,
  • die Nachschulische Bildung, über deren Effekte für die Regionalentwicklung es in Deutschland bislang wenig gesichertes Erfahrungswissen gibt.

Das Projekt ist eine Kooperation der Leibniz Universität Hannover (LUH) mit der Universität Oldenburg (Forschungsfokus Schottland), der Technischen Universität Dresden (Fokus Schweden), dem Thünen-Institut in Braunschweig (Fokus Österreich) und der Akademie für Raumforschung und Landesplanung, die deutsche Modellprojekte untersucht, auf die sich die gewonnenen Erkenntnisse erfolgreich übertragen lassen. Unser Team der LUH hat seinen Schwerpunkt auf den theoretischen Hintergründen und Querschnittsthemen: Was bedeutet Verstetigung von Modellprojekten? Welche Strategien sind hier zielführend? Und wie müssen beispielhafte Lösungen an die Gegebenheiten in Deutschland angepasst werden?