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Wo finde ich einen freien Parkplatz?

GeoWerkstatt-Projekt des Monats Juli 2015

Projekt: Wo finde ich einen freien Parkplatz?

Forschende: Fabian Bock

Projektidee: Generierung von dynamischen Parkplatzverfügbarkeitskarten mittels Crowd-Sensing

Motivation

Gerade in Großstädten herrscht häufig Parkplatzmangel und ein Parkplatz ist nicht sofort zu finden. Die Parkplatzsuche kostet die Autofahrer Zeit, Sprit und Nerven. Laut einer Studie von APCOA dauert diese Suche in Deutschland durchschnittlich 10 Minuten. Auch verursacht die Parkplatzsuche ein erhöhtes Verkehrsaufkommen und vermehrte CO2-Emissionen. Informationen über die aktuelle Verfügbarkeit von Parkplätzen können den Fahrern helfen, direkt zu freien Parkplätzen zu fahren und somit die Suche zu vereinfachen.

Abbildung 1: Schritte zur Erstellung der Parkplatzbelegungskarte: Nach Erfassen der Punktwolken mit dem Laserscanner, werden daraus einzelne Objekte separiert. Aus der Objektemenge werden parkende Autos erkannt und schließlich zur Parkplatzbelegungsk

Idee

Moderne Fahrzeuge werden immer häufiger mit einer Vielzahl von Sensoren (Kameras, Ultraschallsensoren, kleine Laserscanner) ausgestattet, die ihre Umgebung erfassen. Solche Sensoren können genutzt werden, um während der Fahrt parkende Fahrzeuge am Straßenrand zu detektieren. Tragen viele Fahrzeuge zu einem gemeinsamen Datenbestand bei, so erhält man stets aktuelle Information über parkende Fahrzeuge mit einer Abdeckung des gesamten Stadtgebiets. Diese Informationen kann man mit Algorithmen zu einer dynamischen Parkplatzbelegungskarte zusammenfassen.

Umsetzung

Als erster Schritt wird das Mobile Mapping-System des ikg zur Erfassung der Straßen auf einer Teststrecke durch die Nordstadt und das Stadtzentrum von Hannover genutzt. Aus den Laserscandaten des Systems werden anschließend mit Hilfe eines Detektionsverfahrens parkende Autos erkannt und abgespeichert. Durch die vielfache Befahrung der Strecke an mehreren Messtagen von morgens bis abends wird somit die Parkplatzbelegung zu verschiedenen Zeitpunkten erfasst, ähnlich wie wenn viele Autos einmalig einzelne Straßen abfahren würden.

Diese Daten über die Standorte von parkenden Autos werden nun genutzt, um daraus Parkplatzkarten abzuleiten. Zum einen entwickeln wir derzeit ein Verfahren, um aus den Standorten abzuleiten, an welchen Stellen man parken darf. Zum anderen lassen sich die Daten zu einer Belegungskarte über den Tagesverlauf verarbeiten. Diese untersuchen wir derzeit auf raum-zeitliche Zusammenhänge. Fragestellungen sind dabei beispielsweise: gibt es einen typischen Tagesverlauf der Belegung für einzelne Straßen oder Gebiete? Sind benachbarte Straßen ähnlich voll mit parkenden Autos?