GeoWerkstatt-Projekt des Monats Januar 2017
Projekt: Clustering und räumliche Analyse des Immobilienmarktes Niedersachsen
Forschende: M.Sc. Keno Bakker, M.Sc. Jörn Bannert, Dr. Ing. Markus Schaffert
Studierende: Melanie Sandra Arendt, Niklas Willem Brandes, Achim Hesse, Mark Lambers, Tim Plumhoff, Benedikt Riemann
Projektidee: Bestimmung von Wohnungsmarktregionen anhand von Grundstückskaufverträgen
Motivation
Zur Verkehrswertermittlung von Immobilien werden vergleichbare Kauffälle benötigt, an denen es vor allem in ländlichen Regionen oft mangelt. In kaufpreisarmen Lagen sind statistische Analysen zur Berechnung der für die Wertermittlung erforderlichen Daten nur schwer möglich.
Um Vergleichsfälle aus anderen Regionen in die Auswertung mit einbeziehen zu können, werden regional unabhängige, gleichartige sachliche Teilmärkte identifiziert. Dies soll neue Möglichkeiten hinsichtlich der Auswertung eröffnen, da mehr Kauffälle einbezogen werden können und die für die Wertermittlung erforderlichen Daten mit größerer statistischer Genauigkeit ermittelt werden können.
Vorgehensweise
Datengrundlage bilden Kauffalldaten des Oberen Gutachterausschusses Niedersachsen (OGA) über mehrere Jahre aus Niedersachsen. Zunächst wurden die Kauffalldaten aufbereitet und von Ausreißern befreit. Die aufbereiteten Kauffalldaten bilden die Grundlage für eine im Merkmalsraum durchgeführte Clusteranalyse. Darunter versteht man eine statistische Methode, mit der sich ähnliche Objekte zu Gruppen zusammenfassen lassen. Die Ähnlichkeit der Objekte ergibt sich dabei aus gleichartigen Kombinationen von Gebäudemerkmalen (bspw. Verkaufspreis, Baujahr oder diverser Ausstattungsmerkmale).
Die im Merkmalsraum ermittelten Gruppen werden anschließend auf den realen Raum übertragen und auf diese Weise ähnliche Immobilienmarktregionen in Niedersachsen identifiziert.
Im Projektverlauf wurden verschiedene Clusterverfahren beleuchtet und mögliche Einflussgrößen überprüft. Auch der Umgang mit Datenlücken und die Berücksichtigung der allgemeinen Preisentwicklung wurden berücksichtigt.
Ergebnis
Die berechneten Cluster werden in einem Geoinformationssystem (GIS) visualisiert. Die Eigenschaften der Kauffälle werden für jedes Cluster analysiert und durch Hinzuziehen weiterer Daten bewertet.
Die bereits durch den OGA durch Expertenwissen und nicht durch statistische Verfahren ermittelten Wohnungsmarktregionen lassen sich auf dieser Grundlage abgleichen und ggf. neu bewerten.